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Häufig gestellte Fragen zum Thema Internate, Internatsuntericht und Internatsleben

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Alle häufigen Fragen zu Internaten

1. Internate in Deutschland und der Schweiz

Wo kann ich mich über Internate informieren?

Es gibt einige Internetseiten mit Informationen zu Internaten. Umfangreiche Informationen finden sich beispielsweise unter https://www.die-internate.de/category/allgemein/.

Weitere Informationen finden sich auf https://www.internate-portal.de/ sowie über Internetsuchen beispielsweise auf https://www.ecosia.org/search?q=internat+sch%C3%BCler.

Wie unterstützen mich Internatsberater?

Die Wahl des passenden Internates ist eine sehr komplexe Entscheidung. Da liegt die Vermutung nahe, dass der Anruf bei einem Internatsberater Hilfe leisten kann. Dieser wird mit einigen gezielten Fragen die Zahl der möglichen Internate eingrenzen und dann Empfehlungen aussprechen.

Doch Internatsberater empfehlen nur Internate, mit denen sie einen Vermittlungsvertrag haben. Das ist also so, wie wenn man auf der Suche nach einer Lebensversicherung einen unabhängigen Versicherungsmakler anruft, der keine Verträge mit der Allianz und der Hannoverschen Leben hat. Ein solcher Berater bringt zwar Licht ins Dunkel, leuchtet aber vielleicht nicht in alle Ecken.

Inzwischen bietet das Internet eine ausreichende Anzahl an Möglichkeiten, um sich über Internate zu informieren und eine Vorauswahl zu treffen, siehe beispielsweise den Internatefinder auf https://www.die-internate.de/internate-finden/.

Auf dieser Webseite gibt es zudem ebenfalls eine Fülle an Informationen.

Wo bekomme ich Beratung?

Die Auswahl des passenden Internates ist schwierig: Schulform, Wohnsitz, Hobbies, finanzielle Möglichkeiten, Fächer-Wahlmöglichkeiten, Unterbringung, Fremdsprachenfolge sind nur einige Aspekte, die eine Rolle spielen können.

Doch leider gibt es in Deutschland keine unabhängige Beratung für Schulen und Internate – und anders als beispielsweise bei Autos gibt es auch keine Fachzeitschriften mit unabhängigen Tests.

Daher gibt es umgekehrt eine Fülle an Information und Suchportale im Internat, auf denen man sich selbst Informationen zusammensuchen muss. Im besten Fall hat man sich vorher einen Kriterienkatalog erstellt, anhand dessen man über die Suchwörter in den Suchmaschinen auch die Ergebnisse eingrenzen kann.

Einen guten Gesamtüberblick bietet das jährlich von Silke Mäder herausgegebene Buch „Der große Internateführer“.

Sind alle Internate privat?

Neben den überwiegend privaten Internaten gibt es auch staatliche Internate. Diese entstanden beispielsweise, um auch Schülern, die in ländlichen Gegenden wohnen, den Besuch einer höheren Schule zu ermöglichen – sie finden sich daher überwiegend in großen Flächenländern wie Bayern. Und es gibt staatliche Hochbegabteninternate wie beispielsweise St. Afra (https://www.sankt-afra.de/landesgymnasium-sachsen.html) in Sachsen, Schulpforta (https://www.landesschule-pforta.de/) in Sachsen-Anhalt oder Schloss Hansenberg (https://www.hansenberg.de/) in Hessen.

Gibt es einen Verband von Internaten

Die deutschen Internate haben sich in einigen Verbänden organisiert. Ein reiner Verband von Internatsschulen ist DIE INTERNATE VEREINIGUNG (https://www.die-internate-vereinigung.de/).

Katholische Internate versammeln sich im Verband katholischer Internate und Tagesinternate (https://katholische-internate.de/), evangelische im Verband Evangelische Internate Deutschlands (https://www.evangelische-internate.info/).

Viele Internate sind parallel zu ihrer Mitgliedschaft in einem Internatsverband auch Mitglied im Verband deutscher Privatschulverbände (https://privatschulen.de/), deren überwiegende Mitglieder jedoch ausschließlich Schulen betreuen.

Wie viele Internate gibt es in Deutschland?

Unsere Schätzung liegt bei 250-300 Internaten in Deutschland, von denen einige sehr klein sind. Die Zahl ist seit Jahren rückläufig, weil pro Jahr ca. 3-5 Internate schließen, während höchstens alle 5 Jahre ein neues Internat eröffnet wird.
Insgesamt geht die Zahl der Internatsschüler in Deutschland nach Schätzungen jedes Jahr um ca. 2% zurück auf ca. 3.000 im allgemein bildenden Schulbereich, also beispielsweise ohne Schulen für Heilpraktiker oder Internate für Ausbildungsschulen.

Diese Schülerinnen und Schüler verteilen sich (s. o.) auf immer weniger Internate, so dass die Schülerzahlen der weiterhin existierenden Häuser etwa konstant bleiben.

Es fällt auf, dass insbesondere kleinere Internate mit weniger als 60 Internatsschülern schließen, ebenso überdurchschnittlich häufig Internate mit kirchlichen Trägern.

Welche Hochbegabteninternate gibt es?

Die Frage ist, was man unter einem Hochbegabteninternat verstehst: Es gibt 3 Varianten:

a) staatliche Hochbegabteninternate wie z. B. St. Afra (Sachsen), Schulpforta (Sachen-Anhalt), Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg), Hansenberg (Hessen).

b) private Internate mit dem Anspruch, für Hochbegabte besonders geeignet zu sein (z.B. Torgelow, plus-MINT Programme in Louisenlund, Birklehof, Haubinda).

c) Stiftungen, die (hoch-)begabte Schülerinnen und Schüler an Internaten fördern, wie z.B. die Dornier-Stiftung an den Internaten St. Afra, Schulpforta, Solling und Birklehof.

Gibt es Internate für bestimmte Sportarten, z.B. Reiten?

Zum einen gibt es Internate, die sich weit überwiegend einer Sportart widmen, beispielsweise die 54 Fußballinternate, die in Deutschland existieren.

Darüber hinaus gibt es Internate, die sich besonders einer Sportart verschrieben haben. Dies sind beispielsweise für das Reiten der Solling (https://www.internatsolling.de/) , die Schlosschule Kirchberg (https://schloss-schule.de/) oder die Steinmühle (https://steinmuehle.de/) oder Marienau (https://www.marienau.com/).

In Basketball ist Urspring (https://www.urspringschule.de/de/urspringschule/) eines der führenden Internate.

Segeln lernt man beispielsweise an der Hermann Lietz Schule Spiekeroog (https://www.lietz-nordsee-internat.de/), im Landheim Ammersee (https://www.landheim-ammersee.de/) oder in Louisenlund (https://www.louisenlund.de/).

Skifahren und Snowboarden kann man an der Schule Birklehof im Hochschwarzwald (https://www.birklehof.de/).

Gibt es auch Internate für Realschüler?

Die meisten Internate sind Gymnasien, doch einige bieten auch andere Schulformen an. Hierzu zählen beispielsweise die Grovesmühle (http://internat-grovesmuehle.de/index.html), das Nordsee-Internat (https://www.nordsee-internat.de/), Hohenwehrda (https://www.lietz-schulen.de/hohenwehrda/lietz-internat/ ) und Haubinda (https://www.lietz-schulen.de/haubinda/lietz-internatsdorf/) aus dem Kreis der Lietz-Schulen, weiterhin die Zinzendorfschulen (https://www.zinzendorfschulen.de/) oder die Schloss-Schule Kirchberg (https://schloss-schule.de/).

2. Internatsschüler werden

Warum ein Internat?

Es gibt 100 Gründe auf ein Internat zu wechseln – viele davon finden sich im Blogbeitrag: https://www.die-internate.de/2019/07/09/warum-internat-100-gruende-warum-schueler-ein-internat-besuchen/.

Welche Internate sollte ich anschauen?

Die Wahl einer Schule bzw. eines Internats kostet Zeit. Ein umfangreicher Blogbeitrag bietet Beratung: https://www.die-internate.de/2020/02/09/unerwartet-kommt-die-idee-internat-und-wie-finde-ich-dann-das-richtige/.

Sollte ich einen Internatsberater anrufen?

Die Auswahl einer Schule bzw. eines Internats ist zum einen komplex, weil viele Faktoren eine Rolle spielen und der Internatemarkt durch fehlende normierte Leistungsvergleiche und Tests intransparent ist. Erschwerend hinzu kommt, dass es sich um eine „richtungsweisende Lebensentscheidung“ handelt, denn niemand möchte, wenn ein Internat ausgewählt wurde, nach 2 Monaten merken: „Das war eine Fehlentscheidung“

Da liegt die Hoffnung nahe, dass einer der Internatsberater Hilfestellung leisten kann und tatsächlich gibt es bei einem Anruf dort sofort Informationen. Doch auch diese Insider haben keinen vollständigen Marktüberblick: Kaum ein Berater kennt mehr als 20 Internate so gut, dass er ein Schülerprofil perfekt auf die bei ihm gespeicherten (und vielleicht inzwischen veralteten) Internatsprofile zuordnen kann – und 20 Internate sind weniger als 10% des Marktes…

Weil Internatsberater zudem üblicherweise für jeden beratenen und vermittelten Schüler eine Provision erhalten und diese Provision von der Höhe der Gebühren abhängt, kennen sich Berater im Hochpreissegment am besten aus: Günstige staatliche oder kirchliche Internate werden eher selten empfohlen, es sei denn, dabei handelt es sich um so renommierte Häuser wie beispielsweise das Kolleg St. Blasien (https://www.kolleg-st-blasien.de/).

Somit führt unserer Meinung nach kein Weg daran vorbei: Interessenten müssen sich vorab ihre eigenen Suchkriterien überlegen, selbst intensiv schlau machen, im Internet beispielsweise auf https://www.die-internate.de/internate-finden/ recherchieren (was findet sich auf Portalen oder bei facebook, instagram oder linkedin), Internate anrufen und eine Vorauswahl besuchen und dann eine Entscheidung fällen. Zu diesem mühsamen Weg gibt es keine Abkürzung – es ist eben eine richtungsweisende Lebensentscheidung…

Wie unterscheiden sich Internate?

Ein ganz wesentlicher Unterschied ist das Verhältnis zwischen Internen und Externen: „Klassische“ Internate wie beispielsweise der Solling (https://www.internatsolling.de/), Hohenwehrda (https://www.lietz-schulen.de/hohenwehrda/lietz-internat/), der Birklehof (https://www.birklehof.de/) oder Louisenlund (https://www.louisenlund.de/) haben eine deutliche Mehrheit ihrer Schülerinnen und Schüler im Internat. Das bedeutet, dass sie auch ihre Pädagogik „vom Internat aus“ denken. Der Stundenplan folgt der Logik des Internates und nicht des öffentlichen Busfahrplans, Elternabende finden nicht unter der Woche, sondern an einem Wochenende statt etc.

Dagegen haben Internate mit einem hohen Anteil externer Schülerinnen und Schüler meist in Summe deutlich mehr Schüler, was den Vorteil hat, dass das Unterrichtsangebot insbesondere in der Oberstufe oder bei der Wahl der Fremdsprachen größer ist. Hier besteht die Möglichkeit, eine gute Schule zu besuchen, auch wenn man nicht zufällig vor Ort wohnt.

Einen umfangreichen Einblick gibt auch der Artikel: https://www.die-internate.de/2019/03/20/ein-internat-finden/.

Was für Erfahrungen gibt es mit Internaten?

Die Frage ist ziemlich unspezifisch: Gymnasium oder Realschule? Mit Pferden, Booten oder Orchester? Große Schule oder Kleine? G8 oder G9?…. Es gibt viel zu bedenken und eine einfache Google-Abfrage zeigt Ergebnisse zwischen „furchtbar“ und „beste Zeit meines Lebens“.

In vielen Lebenssituationen lohnt es sich, über die Alternative Internat nachzudenken – doch nicht immer ist der Wechsel auf ein Internat die richtige Entscheidung. Hier muss man sich klar werden, was die Erwartungen an das Internat sind und dann auch bei den Besuchen abfragen, ob sich das Internat in der Lage sieht, diese Erwartungen zu erfüllen.

Was passiert bei einem Aufnahmegespräch?

Viele Bewerber haben Angst vor dem Aufnahmegespräch an einem Internat und sind nervös – insbesondere wenn es sich um Internate „mit großem Namen“ handelt. Hierzu besteht kein Anlass: Die wenigsten Internate sind voll belegt – und dies gilt weltweit… Hinzu kommt: Jedes Jahr verlässt ein Jahrgang mit dem Abschluss in der Tasche die Schule, d. h. jedes Jahr werden durchschnittlich 10-20% der Betten frei.

Somit dient das Aufnahmegespräch dem gegenseitigen Kennenlernen: Passt ein Interessent zur Schule – aber auch: passt die Schule zum Interessenten. Es bringt wenig, in diesem Gespräch eine Schwäche in Mathematik zu verschweigen und dann am Ende in einer MINT-Klasse zu landen. Genauso wenig sollte man sich scheuen, auch dem Internat kritische Fragen zu stellen: Denn ebenfalls ungünstig ist es, wenn Eltern erwarten, dass das Kind jedes Wochenende nach Hause kommt und dies ist gar nicht erlaubt…

Tipp: Im November mit der Suche anfangen, denn da ist wegen des im Juni/Juli anstehenden Abgangs der Abschlussklassen noch kein Internat zum kommenden Schuljahr voll belegt…

Lohnt sich ein Probewohnen?

Mancher Internatsleiter sagt: „Probewohnen ist wie Trockenschwimmen…“ Denn wie will man in 3 oder 4 Tagen Freunde gewinnen, wie will man so ein komplexes System wie ein Internat durchschauen?

Andererseits gibt so ein Probewohnen sehr wohl Einblicke: Liegen mir meine zukünftigen Mitschüler? Gefallen mir die Angebote außerhalb des Unterrichts? Mag ich die Hausbetreuer und die Lehrer? Denn schließlich sind all dies die Menschen, mit denen ich nach der Aufnahme mindestens 5 Tage á 24 Stunden/Woche auskommen muss.

Tipp: Probewohnen löst auf Seiten des Internats intensive Arbeit aus: Anreise, Zimmerauswahl, Leistungstests, Gespräche mit Eltern, Abreise … Dagegen ist eine Probefahrt beim Autohändler eine kleine Geschichte. Daher sollte man nur in dem Internat Probewohnen, welches ohnehin auf Platz 1 der Liste steht – und nur dann über ein weiteres Probewohnen nachdenken, wenn es „nicht gepasst“ hat.

Nette Eltern leisten übrigens nach dem Probewohnen eine für eine 3 bis 4-tägige Vollpension mit 24-Stundenbetreuung angemessene Spende in den Stipendientopf, zumindest dann, wenn sich die Familie nach dem Probewohnen für eine andere Alternative entscheidet.

Gehen nur reiche Schnösel auf ein Internat?

Nein.

Manche Internate haben mit dem Vorurteil zu kämpfen, nur für die reiche Oberschicht zugänglich zu sein. Jedoch gibt es sehr viele Internate, die für ihre familiäre, bodenständige Atmosphäre bekannt sind und eine vielschichte Schülerschaft haben. Aufgrund von Fördermöglichkeiten können fast alle Internate auch finanzielle Unterstützung können (siehe Frage „Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?“).

Muss ich eine Schuluniform tragen?

Es ist einer der Klassiker der englischen Internate: die Schuluniform, die es auch manchen in deutschen Internaten gibt. Dabei existieren zwei Untergruppen: Eine Schuluniform bezeichnet Kleidung, die in der Regel im Schulshop erworben werden muss und die sehr strengen Vorgaben unterliegt. Schulkleidung sind dagegen eher freiere Vorgaben wie beispielsweise „dunkle Farben“ oder „Bauch bedeckt“, die Mindeststandards setzen, ohne zu uniformieren. Die Mehrzahl der deutschen Internate verzichtet auf Vorgaben zur Kleidung.

Ich will auf ein Internat wechseln, aber meine Eltern wollen das nicht – was tun?

Viele Eltern tun sich mit dem Gedanken „Internat“ schwer: Warum überhaupt? Wieso so viel Geld ausgeben? Mag uns unser Kind nicht?

Und all dies sind wichtige Fragen: Wenn ein Kind „nur“ deswegen auf ein Internat wechseln will, weil die beste Freundin nun mit Jungs rumhängt oder der Mathematiklehrer streng ist, dann ist das nur eine recht dünne Begründung. Ziehen aber beispielsweise ältere Geschwister zum Studium aus dem Haus, will man einen schulischen Neustart wagen, gibt es ein Leistungsfach nicht vor Ort, ist ein Klassenlehrer seit 5 Monaten krank und es findet sich keine Vertretung, rutscht der Freundeskreis ab oder will man Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit lernen, dann kann ein Internat auch für Eltern überzeugend sein.

Können meine Eltern mir verbieten, auf ein Internat zu gehen?

Zunächst einmal ist es rein rechtlich so, dass Deine Eltern das sogenannte „Aufenthaltsbestimmungsrecht“ haben, d.h. sie müssen einen solchen Wechsel befürworten – daher ist es besser, zunächst Deine Eltern zu überzeugen. Hierfür solltest Du Dir mehrere Gründe überlegen, warum Du glaubst, dass ein Internat der richtige Schritt für Dich ist.

Darf ich in einem Internat eine Beziehung haben?

Ja, allerdings ist es unüblich, dass man gemeinsam in einem Zimmer übernachtet.

Gibt es in Internaten Drogentests?

Ja, einige Internate testen nach Zufall, in anderen wird auf Verdacht getestet. Wer schon Erfahrungen im Konsum mit Drogen hat, sollte dies unbedingt im Aufnahmegespräch ansprechen, denn inzwischen gibt es Analysemethoden, die auch Drogenkonsum in der Vergangenheit aufdecken. Sollte so etwas beim Aufnahmegespräch verschwiegen werden und später herauskommen (z.B. durch ein Bild mit großem Bong auf Insta), dann ist das für das, je nach Geschäftsbedingungen, für das Internat ein Grund für eine fristlose Kündigung mit Schadensersatz.

Helfen Rankings wie auf schulen.de bei der Auswahl?

Die Gründerinnen der Betreibergesellschaft „SCHULEN.DE Gesellschaft für Schulevaluation mbH“ sind Clara, Annika und Marie Lehmann. Die Familie Lehmann betreibt die Internate Torgelow und Krüger-Internate, die im deutschlandweiten Ranking der Internate auf Platz 1 und 5 landen (Abruf 30.06.2020)

Wie komme ich auf ein Internat?

Immer wieder kreisen die Gedanken um die Frage: Wenn ich doch auf Internat gehen will – wie geht das?
Diese Frage hat zwei Aspekte? Zum einen den Aspekt, das richtige, das heißt, das im individuellen Fall passende Internat zu finden und zum zweiten, dann auch den Weg dorthin zu nehmen.

Zum ersten Aspekt gibt es einen guten Blogbeitrag unter (es öffnet sich ein neues Fenster):
Wie finde ich das richtige Internat

Zum zweiten Aspekt empfehlen wir folgendes Vorgehen:
Die Kontaktaufnahme erfolgt am besten telefonisch – vielleicht sogar vorbereitet mit einer eigenen Frageliste, um 3-4 wesentliche Aspekte zu klären, die die Webpage des Internats nicht beantwortet.

Ein gutes Aufnahmebüro wird selbst auch ein paar Fragen stellen, um Eckdaten abzufragen: z. B. die Folge der Fremdsprachen, ob die bisherige Schule ein acht- oder neunjähriges Gymnasium ist, die Klassenstufe, den gewünschten Einstiegszeitpunkt, …

Wenn nach diesem Vorgespräch beide Seiten den nächsten Schritt gehen wollen, folgt in der Regel die Vereinbarung eines Aufnahmegesprächs, entweder individuell oder im Rahmen eines „Tag der offenen Tür“. Am besten fahren dort alle hin, also nicht nur ein Elternteil, sondern im besten Fall beide, ggfs. auch Geschwister – denn am Ende muss i. d. R. zusammen entschieden werden (Geschwister auch deshalb, weil es nicht selten vorkommt, dass diese später auch ins Internat wechseln wollen…).

Einige Internate möchten gerne vor dem Aufnahmegespräch die letzten Zeugnisse, ggfs. auch einen Bewerberbogen und vielleicht sogar ein Bewerbungsschreiben lesen. Diese Unterlagen sollte man unbedingt ein paar Tage vorher an das Internat schicken: Es geht dabei nicht um die Aufnahmeentscheidung an sich, sondern diese Informationen dienen den Gesprächspartnern zur Vorbereitung, um individuell auf die Schülerin/den Schüler einzugehen. Je mehr das Internat schon vor dem Gespräch weiss, umso besser kann gemeinsam entschieden werden, ob dies „das passende“ Internat ist. Es bringt nichts, mit schlechten Zeugnissen oder gesundheitlichen Herausforderungen hinter dem Berg zu halten und zu hoffen, dass man als Familie dann schon im persönlichen Gespräch „überzeugen“ kann. „Mauern“ erregt eher Misstrauen: „Was sollten wir besser noch wissen?“ Schließlich übernimmt ein Internat eine sehr große Verantwortung bei jeder Aufnahme und hat immer das Ziel, dass dieser Schul- und Wohnortwechsel eine Erfolgsgeschichte wird. Kein Internat möchte eine Schülerin oder einen Schüler ohne den geplanten Abschluss wieder verlieren oder abgeben.

Spätestens in diesem Gespräch sollte, falls angebracht, auch das Finanzierungsthema angesprochen werden, falls der übliche Regelbeitrag nicht geleistet werden kann. Fast alle Internate haben gemeinnützige Träger und bieten daher auch Stipendien und Sozialnachlässe an (Die Vergabe ist teilweise an Leistungen geknüpft und es gibt auch Bewerbungstermine).

Und wenn danach weiterhin alle Ampeln auf „grün“ stehen: Los geht’s!

Wann ist der beste Einstiegszeitpunkt?

Wann sollte man auf ein Internat wechseln?
Diese Frage hat zwei Aspekte: In welchem Schuljahr ist ein Wechsel zu empfehlen und – zu Schuljahresbeginn oder unterjährig?

Die Mehrzahl der Übertritte in ein Internat erfolgt zwischen den Klassen 7-10 (bzw. 11 im neunjährigen Gymnasium).
Sinnvoll ist es in jedem Fall, mindestens 6 Monate vor dem Beginn der Qualifizierungsphase zu wechseln, also spätestens zum 2. Halbjahr der 10 (in G8) bzw. der 11 (in G9). Der Grund hierfür ist, dass ein solcher Wechsel zu sehr vielen Änderungen im sozialen Umfeld führt: neue Freunde, neues Umfeld, neue Regeln, neue Lehrer … Es ist besser, wenn all diese Umstellungen erledigt sind, bevor die Qualifizierungsphase mit den Noten beginnt, die in das Abitur hineinzählen. Und: Sollte der Wechsel, aus welchem Grund auch immer, doch ein Fehler gewesen sein, kommt man zu Beginn der Qualifizierungsphase noch gut zurück oder hat an einer anderen Schule eine zweite Chance.

Abgesehen von diesem Fall eines relativ späten Wechsels kurz vor Beginn der Qualifizierungsphase, ist ein Einstieg zu Schuljahresbeginn der übliche Termin. Immer zu Schuljahresbeginn sind in jedem Internat mindesten 20% der Schülerinnen und Schüler neu: Zu diesem Zeitpunkt gibt es also viele, die neue Freunde suchen, man kann erst einmal in der Masse der Neuen „mitschwimmen“, fällt nicht so auf („Der/Die Neue!“) und kann Fragen stellen, die viele andere auch haben werden. Das ist der niederschwelligere Einstieg.

Wer unterjährig neu hinzukommt, bekommt ohne Zweifel eine höhere Aufmerksamkeit – landet dafür aber eher in einem Zimmer mit jemandem, der vielleicht gar nicht so glücklich ist, wenn aus einem Einzel- nun wieder ein Doppelzimmer wird (oder findet sich bei zwei besten Freundinnen wieder und ist erst einmal die Nummer drei). Der Vorteil im Internat: Es passiert jede Woche so viel, dass dieser „Neuigkeitseffekt“ spätestens bei der nächsten Anreise aus den Ferien wieder vorbei ist und Zimmer kann man in manchen Internaten nach der Eingewöhnungsphase auch mal wechseln. Daher kann auch ein unterjähriger Einstieg unterhalb der 10/11 die bessere Wahl sein, z. B. um doch noch die Versetzung zu schaffen oder nicht ins Ausland umzuziehen oder um endlich aus der fiesen Klasse zu Hause herauszukommen.

3. Finanzierung

Wie teuer ist ein Internat?

Gemäß der öffentlichen Preislisten kosten Internate von € 500 im Monat (bei Besuch einer staatlichen Schule) bis zu € 3.800 für Internate mit sehr kleinen Klassen und sehr breitem Angebot.

Diese Preislisten geben den Regelpreis an. Weil nahezu alle Internate gemeinnützig sind, haben nahezu alle Häuser Stipendien- und Nachlassprogramme, mit denen sich die genannten Gebühren teils deutlich reduzieren lassen.

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

Naben den von den Internaten selbst angebotenen Stipendien und Nachlässen gibt es mit der Dornier-Stiftung, der Neumayer-Stiftung und dem Verein plus-MINT drei Organisationen, über die man sich auf Stipendien an Internatsschulen bewerben kann.

Diese Stipendien werden i.d.R. im need-blind-admission Verfahren vergeben, d.h. Schülerinnen und Schüler qualifizieren sich in einem Auswahlverfahren und anschließend wird das Stipendium so hoch bemessen, dass die Eltern das Internat finanzieren können.

Weiterhin gibt es für Schülerinnen und Schüler, die aus sozialen oder medizinischen Gründen ein Internat besuchen wollen, Finanzierungsmöglichkeiten über das Jugendamt.

Soll ein Internat mit einem anerkannten Fächerangebot besucht werden, welches es am Heimatort nicht gibt, so besteht die Möglichkeit, Schüler-BAföG zu erhalten.

Über die verschiedenen Möglichkeiten beraten die Aufnahmebüros der Internate.

Wie finde ich ein günstiges Internat?

Der Betrieb eines Internates ist teuer. Somit kann ein gutes Internat nur günstig sein, wenn sich ein Geldgeber findet – dies ist in Deutschland i.d.R. der Staat und somit sind die staatlichen Internate für Hochbegabte die günstigsten Internate.

Warum sind Internate so teuer?

Nehmen wir einmal an, ein Internat kostet pro Jahr € 30.000 Euro, also € 2.500 pro Monat. Das ist richtig viel.

Darin enthalten sind dann 245 Tage Schule/Internat inklusive Wochenenden. Bei € 30.000 geteilt durch 245 Tage sind das € 122,45 pro Tag.

Für € 122,45 pro Tag bekommst Du:

Unterbringung im Zweibettzimmer (Warmmiete inkl. aller Nebenkosten), Vollpension mit mindestens 3 Mahlzeiten/Tag, Betreuung 7×24, ein umfangreiches Sportprogramm, ein weit überdurchschnittliches schulisches Programm mit (i.d.R.) kleinen Klassen – wenn Du das vergleichst mit den Preisen, die Deine Eltern und Du möglicherweise gelegentlich im Urlaub bezahlen werden, dann ist das ziemlich gut kalkuliert…

Die meisten Internate in Deutschland sind gemeinnützig – da wird also nicht viel mit verdient, sondern jeder Euro, der eingenommen wird, wird auch wieder in die Qualität des Angebots gesteckt. Ganz grob kann man also sagen: Wenn ein Internat billiger ist, dann hat das Gründe: 4-Bettzimmer, nicht ausgebildete Betreuer statt Pädagogen, Kombination aus Internat und staatlicher Schule, zwingende Heimfahrten, … Oder es gibt jemand, der subventioniert: das sind z. B. bei den staatlichen Hochbegabteninternaten die Bundesländer. Wenn man es schafft, dort einen Platz zu bekommen, dann bekommt man gute Leistung für wenig Beitrag, weil die Länder sehr viel Steuergelder investieren. Das gleiche gilt (in reduzierter Form) auch für die kirchlichen Internate, wenn Sie Zuschüsse der Kirche erhalten.

Genereller Tipp: die meisten Internate vergeben bei Bedarf Stipendien und Nachlässe. Bei guten schulischen Leistungen kann das auch Dir ein Internat ermöglichen.

4. Karriere

Wie kann ich in einem Internat arbeiten?

Informationen gibt es auf https://www.internatslehrer.de/

Was verdient man in einem Internat?

An den staatlichen Internaten wird gemäß den Regelungen des jeweiligen Bundeslandes bezahlt, bei den privaten Trägern ist mit einem Gehalt in der Spanne von 85-105% des staatlichen Vergütung zu rechnen und bei Trägern mit international schools kann das Gehalt in Mangelfächern noch darüber liegen.

5. Verschiedenes

Krank im Internat - und dann?

„Plötzlich morgens habe ich Fieber und mein zu Hause ist mehrere Stunden entfernt. Und dann?“

Die deutschen Internate haben zwischen 50 und 500 Internatsschüler – da ist es normal, dass eine Schülerin oder ein Schüler mal krank wird und dementsprechend gibt es je nach Internat auch unterschiedliche Reaktionen.
Je größer/teurer/internationaler ein Internat ist, umso eher wird eine eigene Krankenschwester beschäftigt und es gibt sogar eine eigene Krankenstation.
Viele Internate haben auch eine allgemeinmedizinische Praxis unter Vertrag, bei der der Arzt/die Ärztin zu Sprechstunden ins Internat kommt und täglich ein Shuttle-Bus in die Praxis fährt.

Je nach Erkrankung und Wohnort bleiben Schülerinnen und Schüler im Internat, bis sie wieder gesund sind, oder verbringen die Genesungszeit „krank zu Hause“.

Gerade jetzt in der Pandemie haben die Internate diese Gesundheitsfürsorge noch weiter aufgestockt. So hat beispielsweise der Birklehof inzwischen 3 vollkommen separate Bettenstationen eingerichtet:
#1) Für erkrankte Schülerinnen und Schüler mit ansteckenden Krankheiten, die jedoch sicher NICHT Corona haben
#2) Eine Quarantäne-Station für Schülerinnen und Schüler, bei denen eine Corona-Infektion nicht ausgeschlossen werden kann, solange noch kein Testergebnis vorliegt (Einzelzimmer)
#3) Eine vollkommen separate Corona-Station für Schülerinnen und Schüler, die am Virus erkranken und nicht nach Hause können.

Was ist eigentlich der Vorteil, auf eine Privatschule bzw. ein Internat zu wechseln?

Die Antwort auf diese Frage ist so individuell, wie Schülerinnen und Schüler Individuen sind: Für den Einen ist es die Chance für einen Neustart, die Andere findet endlich eine nette Gruppe enger Freunde, dem Nächsten helfen die in der Regel kleineren Klassen, die Vierte hat nicht mehr täglich belastenden Streit mit den Eltern, der Fünfte wird nicht mehr gemobbt, die Sechste muss nicht mehr 2 Stunden pro Tag im Schulbus verbringen, sondern lernt stattdessen ein Musikinstrument…

Fast alle diese Vorteile haben nur wenig mit der Frage nach „Privatschule“ zu tun… oder gibt es auch in diesem „Status Privatschule“ Vorteile?

Die Privatschulen selbst führen – neben individuellen Vorteilen – vor allem drei Gründe ins Feld, mit denen sie sich von staatlichen Schulen absetzen:

1) Privatschulen stellen ihre Lehrkräfte selbst ein
Während staatlichen Schulen Lehrkräfte durch die Schulbehörden zugewiesen werden, rekrutieren Privatschulen ihre Lehrkräfte selbst, d. h. schalten Stellenanzeigen, führen Vorstellungsgespräche und geben Arbeitsverträge heraus.
Das hat den Vorteil, dass jede Privatschule selbst aussuchen kann, welche Lehrkraft ins Kollegium und zur Schule „passt“ und bereit ist, sich für die Schule einzusetzen. Sogenannte „Wanderpokale“, also Lehrkräfte, die im staatlichen Schuldienst von einer Schule zur nächsten „weitergereicht“ werden, gibt es an Privatschulen daher eher seltener.

Hinzu kommt, dass man sich als Lehrkraft bei einer Privatschule „aktiv“ bewerben muss – diesen Arbeitsplatz muss man haben wollen, da muss man Bewerbungen schreiben, zum Vorstellungsgespräch hinfahren, eventuell umziehen etc. Für eine Bewerbung im staatlichen Schuldienst reicht nach dem Referendariat bisweilen eine „Willensbekundung“ aus.
Lehrkräfte an einer Privatschule haben also „mehr investieren müssen“, um dort zu arbeiten, was möglicherweise auch die Motivation positiv beeinflusst.

2) Privatschulen stehen im Wettbewerb
Die größte Konkurrenz der Privatschulen sind die staatlichen Schulen, die von ca. 90% der Schülerinnen und Schüler besucht werden. Und diese große Konkurrenz ist zudem kostenfrei und in der Regel auch gut zu erreichen.
Um sich also gegen den kostenfreien Marktführer behaupten zu können, müssen Privatschulen für ihre Gebühren „etwas bieten“ – sei es, dass es eine besondere Pädagogik ist (Waldorf) oder besonderes Engagement oder Ganztagsschule oder…
Dieser Wettbewerb mit den staatlichen Schulen führt dazu, dass sich Privatschulen anstrengen „müssen“, um dauerhaft bestehen zu können. Diese Notwendigkeit, „besser zu sein“, kann dazu führen, dass die angebotene Leistung dann auch objektiv besser ist als bei der staatlichen Konkurrenz, die diesen Druck nicht hat.

3) Kleine Klassen
Viele Privatschulen haben kleinere Klassen, als dies an staatlichen Schulen üblich ist. Auch wenn dies in eher instruierenden Fächern wie Mathematik oder Biologie geringere Auswirkungen hat, sind die Effekte insbesondere beim Erlernen von Fremdsprachen spürbar, weil jeder Kursteilnehmer durchschnittlich „häufiger“ drankommt und sich in der Fremdsprache äußern muss.

Ist Schloss Salem das beste Internat?

Salem ist zumindest das bekannteste Internat in Deutschland. Ob es auch „das beste“ ist, lässt sich kaum beurteilen.
Was ist das beste Obst? Der eine mag Äpfel, die andere Birnen oder der Dritte Orangen. So ist es auch bei Internaten: Der eine sucht ein Internat mit maximaler Förderung in den Naturwissenschaften, die andere möchte gerne eine kleine übersichtliche Schule besuchen und der Dritte möchte auf professionellem Niveau neben der Schule Reiten – in allen drei Fällen wäre Salem möglicherweise nicht die erste Wahl…
Viele andere sehr gute Internate im deutschsprachigen Raum haben sich in der Internatevereinigung zusammengeschlossen. Jedes dieser Internate hat eigene Schwerpunkte und ist damit, je nach Profil des Suchenden, „das beste Internat“ – wie auch für viele Jugendliche die Schule Schloss Salem.

Wie ist das Leben im Internat?

Einerseits ist das Leben im Internat tatsächlich wie bei Hanni und Nanni oder Harry Potter, andererseits aber auch gar nicht. Was, wie in den Büchern, viele Internatschülerinnen und Schüler lieben sind die engen Freundschaften, die viele knüpfen: 5-7 Tage pro Woche über mehrere Monate/Jahre zusammen zu wohnen, schweißt zusammen. Natürlich passiert da auch mal Blödsinn oder wird eine Regel übertreten und so eine Situation gemeinsam durchgestanden zu haben, ist das, was man allgemein „Gemeinschaft“ nennt, aber kaum mit Worten beschreiben kann – es ist ein enges und gutes Gefühl des Zusammenhalts.

Auf der anderen Seite steht das tägliche Leben: Und das ist, anders als in der Literatur, in der Regel eben auch Schule und die ist in Internaten nicht wesentlich anders als zu Hause. Da mögen die Klassen kleiner, die Lehrkräfte zugewandter die Toiletten sauberer und die Klassenräume besser ausgestattet sein: Am Ende des Tages sind Französisch Vokabeln eben Vokabeln und ein Integral bleibt vielleicht rätselhaft.

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